Sonntag, 25. März 2012

Sternenbeobachtung mit einer Grundschulklasse aus Garbenteich

Es ist der 23.03.2012, ein Freitag Abend gegen 19:45 Uhr, es nähern sich aus der Dunkelheit viele Stimmen und ein wildes Taschenlampengefuchtel der Grillhütte am Fischteich in Garbenteich. Was ist geschehen?

Es steht ein Sternenbeobachtungsabend mit einer Grundschulklasse ca. 30 Schüler zwischen 8-10 Jahren aus Garbenteich auf dem Programm. Edgar, Klaus und ich hatten bereits unsere Teleskope aufgebaut und warteten auf den Anstrum, ...der auch kam :-).

Für die Beobachtung standen ein Refraktor (Edgar), ein großer Dobson (Klaus) und ein 8 Zoll SC (Jörg) zur Verfügung. Nach einleitenden Worten von Edgar bezüglich der Nutzung von grellen Taschenlampen... wurden von uns kurz die Geräte, deren Aufbau und Funktionsweise vorgestellt. Danach konnte die Beobachtung beginnen. Nach Einteilung in verschiedene Gruppen standen Venus (mit ca. halber Phase), Jupiter mit seinen (wie auf einer Perlenschnur aufgereihten) Monden und Mars auf dem Programm. Später war sogar etwas DeepSky möglich. Klaus zeigte z.B. M65/M66, Edgar und ich den Orion Nebel und einige andere Objekte. Dank der anwesenden Eltern und Lehrer wurde die anfängliche Geräuschkulisse immer geringer und es setzte die erste Neugierde und Staunen mit Ahhh und Ohhh ein. Schüler, Eltern und Lehrer stellten immer mehr Fragen zur Astronomie, der Beobachtung und zur Orientierung am Sternenhimmel. Gegen 21:30 Uhr kehrte wieder Ruhe ein am Fischteich in Garbenteich. Schüler, Lehrer und Eltern bedankten sich bei uns und fragten bereits nach, ob man diese Veranstaltung wiederholen könnte....

Wir sind bereit.

Sonntag, 11. März 2012

Astronomieshow in der Dankeskirche in Bad Nauheim

Anbei ein Bericht von unserem Mitglied Josef Gräf, der am 10.03.2012 diese Veranstaltung in Bad Nauheim besuchte:

Bericht über den Besuch einer Astronomie-Show in der Dankeskirche in Bad Nauheim.

Fünftausend Euro Eintrittsgelder für einen Abend mit überschaubarem Aufwand - man gönnt es den Referenten, denn ihre Show war gut gemacht. Der Besucherandrang war enorm, die Organisatoren hatten Mühe, alle draußen in einer Schlange Wartenden rein zu lassen. Schätzungsweise 600 Leute drängten sich schließlich in der Kirche, vielleicht war sie noch nie so voll gewesen!

Die vier mal acht Meter große Sternkarte wirkte im Altarraum der Kirche fast wie ein sakrales Objekt - man könnte an das Turiner Grabtuch denken. Aber der Vortrag selbst blieb Gott sei Dank auf dem Boden der Wissenschaft und es war letztlich eine populärwissenschaftliche Einführungsveranstaltung für Erwachsene und Kinder mit meditativen Einlagen, beworben als "Astronomische Multi-Media-Show mit der größten nachtleuchtenden Sternkarte der Welt".

Zu Beginn der Show wurde die schöne 32-Quadratmeter-Sternkarte - eine Plane mit fluoreszierenden Punkten - im Dunklen präsentiert und die üblichen Objekte zur Orientierung gezeigt:
Der Große Wagen, der Orion, das Kreuz des Südens und Alpha Centauri. Auf eine zusätzliche Leinwand wurden weitere Basics zum Sternenhimmel projiziert, z.B. der Polarstern und wie man ihn findet, der Lauf der Sonne während eines Jahres, die Linie der Ekliptik in einer Sternkarte und - besonders lobenswert - die
Erklärung der tatsächlichen Bedeutung des Tierkeises. Hier fiel auch der Satz: "Keine Angst, ich werde Ihnen jetzt keine Horoskope stellen!". Danach zeigte ein Bild die Sonne mittags am April-Himmel mit einem drastisch eingeblendeten Sternbild der Fische als Hintergrund-Konstellation am Taghimmel.

In der folgenden "Diashow" wurden die neun Planeten MVEMJSUNP vorgestellt und auch kurz auf die Exoplaneten eingegangen. Die astronomischen Zahl "10 hoch 22" (Hundert Milliarden Sterne pro Galaxie, Hundert Milliarden Galaxien) verdeutlichte der Referent, indem er Carl Sagans Behauptung rezitierte: "Insgesamt gibt es mehr Sterne als Sandkörner an allen Stränden der Erde."

Fazit:
Es war eine gute Veranstaltung am 10. März 2012, die das Publikum für den Sternenhimmel begeisterte. Ich hätte nie gedacht, dass die Leute ein solches Interesse am Thema haben. Die Referenten waren Hans-Winfried Auel und Markus Horn und sie haben eine eigene Website: http://www.h-w-astro.de

Eine milde Kritik erlaube ich mir zum Schluss:
Auf dem Bücherverkaufstisch wurden zwar die üblichen Bildbände, das "Himmelsjahr" und etliche Sternkarten angeboten, aber leider fehlten dort der "Stropek" (www.beobachteratlas.de) und das vielleicht beste Buch, das je gedruckt wurde: "Astronomie: Die kosmische Perspektive", siehe:
www.josef-graef.de/sterne/equipment/index.html#literatur

PS:
Wie wäre es, in Bad Nauheims Kurpark ein Planetarium zu bauen? Das Besucherpotential ist vorhanden, das nächste Planetarium ist weit (Mannheim), die Stadt Bad Nauheim und das ganze Hessenland würden enorm davon profitieren.