Samstag, 23. Oktober 2010

Öffentliche Beobachtung: Wir waren die Überraschung!

oder :

Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet, hell leuchtend und kostbar und schön.


Die evangelische Kirche zu Biebertal hat dieser Tage (um den 11.Okt.) eine Ferienfreizeit bei Dornholzhausen durchgeführt. Das zentrale Thema der 6-10 jährigen Kinder war der Sonnengesang (Franz von Assisi). Für den Abend hatte die Gruppenleitung eine Überraschung angekündigt. Jeweils 10 oder 11 Kinder der 32 köpfigen Gruppe wurde von den Teamern im Dunklen zum Sportplatz geführt. Dort hatten Edgar und Klaus ihren Fernrohre aufgebaut. Für die Kinder gab es eine Führung mit einigen Vorzeigeobjekten, die am Himmel zu sehen waren. Besonders viel Spass machte den Kindern das "Sternenmännchen" NGC 457 und natürlich zum Abschluss Jupiter. Stellvertretend für die Begeisterung steht ein Ausruf der Bewunderung von einer 6jährigen, die bewegungslos längere Zeit die beiden Sternhaufen h & chi nach dem "kleinen" roten Riesenstern abgesucht hatte: "Der ist aber hübsch!"

Oktoberfest

Auszug aus dem Beobachtungsbuch

Die Schönwetterphase am Oktoberanfang hat für mich einige neue Objekte gebracht. An den Tagen 8.-12.10.2010 hatte ich mit IVZW67 und Minkowskies Footprint zwei bipolare Reflexionsnebel als Wiederbeobachtung auf der Erfolgsliste.

Frank's Beobachtung des planetarischen Nebel Abell 68 konnte bestätigt werden.

Mit einer genauen Aufsuchekarte konnte der PN in M 15 gefunden werden.

Bei den Planetenmonden sind der Uranus-Mond Oberon (einfach) und der Jupitermond Himalia (J6) mit 14.7 mag auf der Erfolgsseite. Die anderen 3 hellen Uranusmonde standen zu dicht am Uranus und konnten nicht aufgelöst werden.

Bisher nicht nachvollziehbar ist meine Beobachtungsnotiz von UGC 148 mit "2 Galaxien in Kontakt" - vielleicht erscheinen die hellen (blauen) Star-Burst-Bereiche neben dem Kern als 2. Galaxie.

Nachvollziehbar hingegen ist der Eintrag zu UGC 12250: "schöne EdgeOnGalaxie mit hellem Zentrum", die sich bei der Nachbereitung als heller Balken einer SB-Galaxie entpuppt.

Bei NGC 7189 konnte der "unregelmässige Rand" als Umriss der Balkenspirale verifiziert werden.

Mit der NGC 7437 konnte man wieder die Grenze der optischen Beobachtung erreichen: hier war der "helle" Kern mit etwas unregelmässigem drumherum zu sehen - eine face-on-Spirale mit der Klassifikation Sc - wer sich das Bild dazu ansieht, wird das Problem der sehr geringen Flächenhelligkeit verstehen.

Ein absolutes Highlight waren die PlejadenNebel durch Dirk's Komentensucher mit einem 100 Grad Okular.

Die Bewegung des Kometen Hartley P103 entlang der Milchstrasse konnte leicht verfolgt werden. Wenn hier der Eindruck im Fernrohr mit "grün-blau" notiert wurde, konnte das natürlich auch daran liegen, dass diese Farbe auf den entsprechenden Aufnahmen zu sehen war. Meiner Meinung nach war der Komet an der Grenze zur Freisichtigkeit.

Jupiter - insbesondere am 12.10.2010 - zeigte unglaublich viele Details, wobei an diesem Termin die Luftruhe am besten mitspielte.

Der Kranichzug, ein schimpfender Kauz und ein Meteor mit finalem Blitz der Helligkeit deutlich über -6 mag rundeten die wunderbaren Beobachtungstage ab.

Klaus

Sonntag, 17. Oktober 2010

Endlich Sterne!

Ja, wie Frank schon schrieb war am letzten Wochenende endlich das Firmament geöffnet. Keine Wolken, Neumond und klare Sicht. Da ich am Freitag einen Tag Urlaub hatte bin ich nach Stumpertenrod auf das Herbst TTV gefahren. Ein schöner Abend und eine tolle Nacht mit Gleichgesinnten. Mit Schicko (Stefan Schick) wurden interessante Diskussionen geführt und sein 12" Dobson Selbstbau mit digitalen Teilkreisen bewundert. Während der Nacht konnte ich auch immer wieder mal durchgesehen :-))

Ich hatte meinen ED80 und den 10 Zoll GSO dabei, zum Einsatz kam aber nur der ED80. Fürs Guiden hatte ich mir meinen 8x50 Sucher umgebaut, so dass meine Guidingcam direkt am Sucher hing. Dieses Setup hatte in dieser Nacht Premiere. Wie die nachfolgenden Bilder zeigen funktionierte es ausgesprochen gut. Die Bedingungen waren zwar nicht optimal, hohe Luftfeuchte und mässiges Seeing, aber dennoch endlich klarer Himmel mit schön strukturierter Milchstraße.

Das erste Objekt der Begierde war dann auch M31 die Andromeda Galaxie.

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M33 war als nächste Objekt geplant, es stellte sich aber heraus, das die Bilder nicht verwertbar waren. Taubildung (Grrrrrr..) auf dem Objektiv.. leider aber erst am Ende der Belichtungsreihe bemerkt, da blieb nur löschen..

Gut, dann den ED80 vom Tau befreit und den südlichen Teil vom Cirrus-Nebel NGC6995 aufs Korn genommen. Sieht doch ganz ansprechend aus.

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Das letzte Objekt dann die sieben Schwestern, die Plejaden M45:

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Gegen 3:00 Uhr wurde dann abgebaut, da ich am Nachmittag einen Termin hatte. Beim Abbauen wurde der Tau (eigentlich schon Pfützen) von meinem Tisch und Netbook
entfernt und nach Hause gefahren.

Am Sonntag dann der nächste Einsatz in meinem Garten mit dem 10 Zoll GSO, bei böigem Wind stand der Cocoon-Nebel (eingebettet in einer Dunkelwolke) auf meiner Liste. Die Luft war trocken und kalt, die Durchsicht besser als am Freitag beim TTV. Hier das Ergebnis:

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Am Montag nochmal die Möglichkeit zur Fotografie, wann gab es das schon mal..., ich kann mich nicht mehr erinnern. Auch hier erschwerten starke Böen die Fotografie mit den 10 Zoll GSO. Diesmal sollte es der Iris-Nebel werden aber 15x5 min reichen für die Dunkelwolken um diesen interessanten Nebel noch nicht aus. Leider sind 10 min Belichtungen unter den hellen Bedingungen in meinem Garten nicht realisierbar, hier muß ich wohl nochmal aufs Feld fahren um ausreichend Photonen zu sammeln.

(großes Bild durch Anklicken)

Viel Spaß beim Betrachten der Fotos und bis zur nächsten Fotosession hoffentlich noch dieses Jahr ;-)

Joerg aus Garbenteich.

Samstag, 16. Oktober 2010

Endlich klarer Himmel!

Die Zeit zwischen 8.10. und 12.10. hatte es in sich. Mehrere klare und wirklich wolkenlose Nächte in Folge, dazu zeitweilig mit trockener Festlandsluft. Und das zu Neumond! Das ist die Wetterlage, auf die wir lange gewartet haben.

Auftakt war dementsprechend unser Vereinsabend am 8.10., der bereits am Vereinsheim in Heuchelheim eingeläutet wurde. Hier zeigte Dirk in seinem 10cm-Refraktor h+x im Perseus. Dieser Doppelsternhaufen ist gerade in einem solchen Instrument mit 100° Okular ein herausragender Anblick, auch aus dem Ort heraus.

Nachdem keine weiteren Mitglieder eintrafen, fuhren wir zu unserem Beobachtungsstandort in Königsberg, wo es dann mit Schwung weiterging. Zunächst stand Komet 103/P Hartley im Vordergrund, der bereits im 8x50 Sucher direkt neben h+x sichtbar war. Diese drei Objekte in einem gemeinsamen Gesichtsfeld bildeten einen hübschen Anblick.

Es waren ganz verschiedene Instrumente im Einsatz: mit Feldstecher ab 50mm Öffnung ging es über 10cm Refraktor zu den größeren Dobsons mit 16", 18" und 20" Öffnung. Dementsprechend tummelten wir uns am tiefen Himmel, beispielsweise bei der Suche nach Galaxien im Pegasusquadrat.

Die Aufbereitung der klaren Nächte läuft noch :-)

Samstag, 2. Oktober 2010

Pausenbericht :-)

Es gibt wenig zu erzählen - was im Augenblick an den Witterungsbedingungen liegt. Wir hoffen auf gute Sicht in der aktuellen Neumondphase und der Wetterbericht ist ja auch nicht ganz hoffnungslos. Bis dahin finden unsere Freitagabendrunden statt, in denen wir u.a. über Teleskopbau, aktuelle Berichte aus dem Profilager (Stichwort: Gliese 581g) und Optik (Ferngläser, Binos, usw.) sprechen. Auch ältere Beobachtungen sind ein Thema, beispielsweise die Heuchelheim Galaxien und der Leiter-Katalog.

In Kürze mehr!